Ralf Gomolka - ein Musiker, Maler, Texter, Komponist, Organisator - kurz ein thüringer Multitalent, hatte 1975 einen Plan: Die Gründung einer besonderen "Jugendtanzformation" mit einer eigenen Inszenierung zwischen deutschsprachigen Blues, Rock und Folk, eingebettet in ein dramaturgisch-mediales Spektakel. Und dazu ein besonderer Name: BUMM. Das schafft Neugier, schlägt ein - kurz und prägnant. Während die ersten Kompositionen aus Ralfs "Feder" wuchsen, konnte im Spätsommer bereits geprobt werden. Die Startbesetzung bildete sich aus: Ralf Gomolka (git, voc, fl), "Beppo" (voc), Wolfgang "Nixe" Nixdorf (bg), Wolfgang "Schwedi" Schwed (dr) und Reiner "Schotti" Schottstedt (org, p, synth). Auch die technische Ausstattung der Band ließ sich dank der "Kapitalreserven" des Bandleaders mit damaligen Profibands durchaus vergleichen. Wer hatte schon Mitte der siebziger Jahre eine Farfisa VIP 600 (zweimanualige Orgel mit Pianosektion) oder den ersten monophonen Synthesizer der Yamaha-Japaner, einen 37-tastigen SY-1 vorzuweisen? BUMM ! Parallel zur "Rock-Oper, Made in Thüringen" sollte das Repertoire aus kommerzieller Sicht auf die Bedürfnisse des DDR-Tanzpublikums abgestimmt werden: Westmusik also ! Da waren Hits von Bad Company, Manfred Mann`s Earth Band, Cat Stevens oder Poco für diese Band ein Muss. Der Fuhrpark, zwei Wolga M21 mit Hänger, konnte Mensch und Material gut ausgelastet zu den vielen Auftrittsorten, anfangs noch im thüringer Raum, aber schon bald überall im Lande, transportieren. Und ein weiteres Novum: BUMM beschäftigte bereits einen Tontechniker, der vor der Bühne über den Sound wachte. Seine Name: Jürgen Mönch. In den Folgejahren gab es nur zwei Wechsel am Gesangsmikrofon. Nach "Beppo" stieg 1976 Hans Haupt aus Isserstedt ein und der wiederum wurde 1977 durch Michael Griebsch abgelöst. Den Kennern der Geraer Szene besser unter den Nickname "Hugo" bekannt. Mit dieser letzten Umbesetzung schaffte es dann auch die Band bis zum Prädikat "Sonderstufe", verliehen anlässlich eines Einstufungskonzertes in Pössneck zum "3. Bezirksausscheid der Tanz- und Unterhaltungsmusik des Bezirkes Gera". Hier gibt es (leider) auch den einzigen Livemitschnitt, der auszugweise auf einer Audio-CD hier erhältlich ist. Ralf konnte seine Vision vom Mulimedia-Konzert, wenn auch nicht 100-prozentig durch Film-, Dia- oder Tänzerbackground getragen, zumindest musikalisch wie geplant umsetzen. BUMM löste sich 1978 auf.
r.scho.
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